Bestenliste Juni 2024

Das sind die besten phantastischen Romane der letzten 12 Monate. Jeden ersten Freitag im Monat stellen unabhängige Literaturkritiker*innen und Phantast*innen die besten Romane des Genres vor.

Noah Stoffers präsentiert uns einen phantastischen queeren Coming-of-Age-Roman, der gekonnt die Balance zwischen Selbstfindung, Dark Academia und Horror hält. Allein die Verortung auf einer schottischen Insel, die Stoffers sehr poetisch beschreibt, und das Setting in einem altehrwürdigen College macht bewusst in Kontrast zur digitalen gesetzten Welt der Protagonist*innen einfach Spaß.

CN: Blut, Body Horror, körperliche Gewalt, Mobbing, Rassismus, Sex, Tod, Transfeindlichkeit

Platzierung im Vormonat (1)

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In einer Zukunft, in der die Kontinente von Super-KIs regiert werden, findet sich die Agentin Lea in Ermittlungen verstrickt, die eigentlich eine Nummer zu groß für sie sind. Statt Kleinkriminellen in ihrem Viertel sieht sie sich mit internationalen Agenten und einem ominösen Drahtzieher im Hintergrund konfrontiert. Dabei steht ihr die Hochleistungs-KI ihrer Armprothese stets treu zur Seite. Reda El Arbi liefert ein fulminantes Debüt mit einer frischen Variante des Hard-Boiled-Thrillers voller nerdiger Eastereggs und skurriler Figuren.

CN: Alkohol-, Drogen- und Tabakkonsum, körperliche & psychische Gewalt, Mord, Tod

Platzierung im Vormonat (3)

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London 1888. Der Puppenmacher Kobayashi ist ein gemachter Mann, der sein Glück einem finsteren Advokaten verdankt. Dieser verlangt als Gegenleistung eines Tages anstelle einer Puppe Kobayashis Tochter Miyo. Zu ihrem Schutz fertigt Kobayashi eine Porzellanmaske, die ihr Gesicht verbirgt und ihre Gesichtszüge erstarren lässt. Geschützt und durch ihr Anderssein ausgestoßen, befindet sich Miyo von da an auf der Flucht. Porzellanzart erzählt der Roman von der Selbstermächtigung einer Außenseiterin, der es letztlich gelingt, aus dem langen Schatten ihres Vaters zu treten.

CN: Ableismus, Alkohol-, Drogen- und Tabakkonsum, Blut, Body Horror (Verwandlung), Gewalt an Kindern, körperliche & psychische Gewalt, Mord, sexuelle Belästigung, Tod, Verlust und Tod von Familienmitgliedern

Platzierung im Vormonat (-)

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In den Geschichten von Becky Chambers geht es normalerweise nicht um die Handlung. Es geht um die Figuren, ihr Denken, ihre Eigenheiten und ihre Welt. So auch in ihrer neuen Reihe „Dex und Helmling“, die jetzt auch in einer deutschen Übersetzung vorliegt. Die Reihe spielt in einer Welt, die zur Hälfte den Menschen gehört und zur Hälfte der Natur überlassen ist. Wir verfolgen Dex, einen nicht-binären Mönch, ser sich entschließt, mit einem Teewagen über die Dörfer zu reisen und den Menschen dort die Gelegenheit zu geben, die Ruhe zu genießen. „Ein Psalm für die wild Schweifenden“ erzählt eine einfache kleine Geschichte ohne Konflikte oder Gefahren. Es überzeugt mit schöner Sprache, einem Blick für Details, faszinierendem Worldbuilding, komplexen Figuren und einem extrem spannenden und wichtigen Perspektivwechsel.

CN: Sklaverei, Spinnen

Platzierung im Vormonat (2)

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Die Zeitreisende Cya, Angehörige einer friedfertigen zukünftigen Menschheitsepoche, bereist in wilden Zeitsprüngen verschiedene Abschnitte der Menschheitsgeschichte. Durch ihr Eingreifen sorgt sie für neue Verzweigungen und Alternativen im Verlauf der Historie – und damit auch im historischen Denken der Leser*innen.

Platzierung im Vormonat (-)

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Vor 20 Jahren führte ein Meteoritenschauer dazu, dass einige Menschen besondere Kräfte erhalten und sich in sogenannte Arkane verwandeln. Cedric ist der Sohn des britischen Premierministers und seine Verwandlung hat gerade erst begonnen. Nach einem Unfall muss er fliehen und findet auf der kleinen Insel Skerry in der Irischen See Zuflucht. In einem Schutzhaus auf einer Farm findet er eine neue Familie, die Liebe und zu sich selbst.

CN: Alkoholkonsum, Blut, Feuer, Gefangenschaft (erwähnt), Experimente an Menschen (erwähnt), Trauer, Tod

Platzierung im Vormonat (-)

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Cyberpunk und Climate Fiction verschmelzen zu einem spannenden Near-Future-Thriller: Illegal im brandenburgischen Wald entsorgte Nanotechnologie hat ein Wolfsrudel in Cyborgs transformiert – riesigen Chimären aus Tier und Maschine. Der Wald ist nun Sperrgebiet, streng überwacht vom Militär, das an einer Waffe gegen die Wölfe arbeitet. Ausgerechnet hier ist die Tochter einer der mächtigsten Frauen Deutschlands verschwunden und Detektiv Joe Denzinger soll sie finden. Seine Ermittlungen führen ihn nach Dölmow, wo die glühende Hitze den Asphalt schmilzt, ProW@lf-Aktivisten neben dem Wald campen, die Einheimischen an der Presse verdienen und die Soldaten immer nervöser werden …

Platzierung im Vormonat (-)

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Der dritte Band von Knausgårds Pentalogie “Der Morgenstern” setzt da an, wo der Vorgänger endet: Leise und fast unmerklich kündigt sich das Eindringen des Totenreichs in die Welt der Lebenden an. Diese versuchen, die Zeitenwende zu ignorieren. Eine depressive Künstlerin scheint intuitiv mit den Ereignissen in Verbindung zu stehen …

Platzierung im Vormonat (-)

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Cheon Seon-Ran erzählt in “Tausend Arten von Blau” von Glück und Hoffnung(slosigkeit) in einer hoch technisierten Welt und kapitalistischen Zukunft. Bogyeong lebt mit ihren beiden Töchtern Eunhye, die trotz Fortschritt mit ihrem Rollstuhl immer noch auf zu viele Barrieren trifft, und Yeonjae, talentiert im Reparieren von Robotern, in der Nähe einer Pferderennbahn. Einer der Roboterjockeys, der durch einen Produktionsfehler Gefühle besitzt, landet bei den dreien, nachdem er absichtlich von seinem Rennpferd Today gefallen ist, um sie vor weiterer Abnutzung zu schützen. Das Buch glänzt vor allem durch eine gemächliche Erzählweise und seine emotionale Tiefe.

Platzierung im Vormonat (10)

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Liane Mars hat mit ihrem ersten “Asrai”-Band einen rasanten, spannenden und actionreichen Romantasy-Roman geschrieben. In einer Welt der Drachenreiter ist nichts so wie es scheint und die Leser*innen erwartet so manche Überraschung! Mit ihren vielschichtigen Figuren und Drachen schafft sie Charaktere, denen wir nur zu gern in den nächsten Band folgen wollen, ihr Weltenbau ist ungewöhnlich und voller Geheimnisse. Liana Mars fesselt bis zum letzten Buchstaben und lässt die Leser*innen am Ende aus allen Wolken fallen. Der fiese Cliffhanger schürt das Verlangen auf den Abschlussband der Reihe.

Platzierung im Vormonat (-)

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