Das sind die besten phantastischen Romane der letzten 12 Monate. Jeden ersten Freitag im Monat stellen unabhängige Literaturkritiker*innen und Phantasten die besten Romane des Genres vor.
Die künstliche Intelligenz Sidra ist in einem illegalen synthetischen Körper gestrandet und muss untertauchen. Nur die Technikerin Pepper und ihr Freund Blue kennen das Geheimnis und versuchen, der verängstigten jungen Frau ein normales Leben zu ermöglichen. Becky Chambers zweiter Roman stellt Fragen nach dem Verhältnis von Körper und Geist, eingebettet in eine Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt. Spannend, phantasievoll und mit viel Wärme erzählt, übertrifft dieses Buch vielleicht sogar seinen Vorgänger.
Platzierung im Vormonat (-)
Ihre helle Haut verrät es: Onyesonwu ist, was ihr Volk Ewu nennt, das Kind einer Vergewaltigung. Obwohl sie ausgestoßen ist, findet sie Freunde und wächst zu einer mächtigen Magierin heran, bis endlich der Tag kommt, da sie aufbricht, um ihren Vater zu suchen. Wer fürchtet den Tod ist nichts für schwache Nerven und kann einen ganz schön aus dem Gleichgewicht bringen. Mal schonungslos und lebenswirklich, mal zart und zauberhaft erzählt Nnedi Okorafor einen Mythos aus dem postapokalyptischen Sudan.
Platzierung im Vormonat (1)
Groß war die Angst, dass Meißners Opus Magnum frühzeitig endet, zu lange war es still um Hiob. Wie schade das gewesen wäre, beweist Weltmeister. Sprachlich wie gewohnt grandios kreativ, arbeitet Meißner die lange Pause genial in den Plot ein, um seinen Anti-Helden dann wieder mit moralischen Tiefschlägen zu bombardieren. Die kassiert nicht immer, aber wunderbar häufig auch die Lesenden. Und genau dann ist Hiobs Spiel 4: Weltmeister ein verdammt bitterer, manchmal sogar kathartischer Hochgenuss.
Platzierung im Vormonat (-)
Schwerelos treiben Carys und Max im Erdorbit, mit Sauerstoff für nur 90 Minuten. Während sie versuchen, doch noch einen Ausweg zu finden, ziehen ihre Erinnerungen, ihre Hoffnungen und Wünsche an ihnen vorbei. Schwerelos wechselt Khans Erzählung von der Gegenwart in die Vergangenheit und in die Zukunft der beiden – wobei letztere erzählerisch ebenso in der Schwebe gehalten wird wie die beiden Hauptfiguren.
Platzierung im Vormonat (3)
Auch wenn „Der Verfluchte“ ein wenig mit den Erwartungen des Lesers spielt, um diese dann absichtlich zu enttäuschen, hat Bernhard Hennen hier einen sehr spannenden ersten Roman seiner neuen Reihe geschrieben. „Die Chroniken von Azuhr“ beginnen rasant, stimmungsvoll und warten mit zahlreichen Charakteren auf, von denen nicht alle erhalten bleiben. Doch gerade für die Verweigerung dessen, dem Leser das zu geben, was er will und erwartet, ist dieser Roman für uns eine Empfehlung wert.
Platzierung im Vormonat (4)
Platzierung im Vormonat (8)
Eine mitreißende Geschichte um einen gebrochenen Magier, eine mutige Händlerin und eine um das Leben ihres Kindes kämpfende Mutter in einer von magischen Kristallen bedrohten Welt. Innere Konflikte und Kritik an der Gesellschaft verleihen den Personen Authentizität und Tiefe. Die Autorin versteht es, den Spannungsbogen bei jedem Wechsel der Handlungsebene aufrecht zu erhalten und weiter voran zu treiben. Eine kurzweilige und spannende Lektüre.
Platzierung im Vormonat (-)
„Wolfswille“ von Melanie Vogltanz ist eine Gratwanderung zwischen Horror und Fantasy. Manchmal glaubt man, sie würde ihren Protagonisten die Chance geben, sich aus dem Elend ihrer Existenz zu befreien, doch die Autorin ist unbarmherzig. Das Werk ist eine liebevolle Hommage an Gothic-Klassiker, wenn man Liebevoll mit düster assoziiert.
Platzierung im Vormonat (-)
Meisterhaft geschrieben. Statt verkopfter, ungelenker Sprache, fließen Gemmels Sätze (auch in der Übersetzung) butterweich. Verbunden mit schonungsloser Direktheit erschafft sie eine selten gesehene Unmittelbarkeit der Geschehnisse. Eine Geschichte, die man nicht aufhören kann zu lesen.
Platzierung im Vormonat (-)
Melancholischer und geichzeitig harter Horrorroman über eine ungewöhnlicher Freundschaft, gespickt mit Fragen über Schuld, Moral und Liebe.
Platzierung im Vormonat (-)
Linda meint
Jetzt weiß ich zwar, dass “Die Stadt der Unsterblichen” eine butterweiche Sprache hat, aber worum es eigentlich geht… leider nicht… 🙂
Finde gerade diese kurzen zusammenfassungen auch an der Liste toll, um einfach vielleicht mehr auf den Geschmack jedes Buches zu kommen.
Seeker meint
“Haruki Murakami – Die Ermordung des Commendatore” war übrigens schon im März bei euch in der Liste. Ist also kein Neueinsteiger.