Das sind die besten phantastischen Romane der letzten 12 Monate. Jeden ersten Freitag im Monat stellen unabhängige Literaturkritiker*innen und Phantasten die besten Romane des Genres vor.
Ein ungewöhnliches Liebespaar beschließt, den Lauf der Welt zu ändern und sich gegen das ihnen prophezeite Schicksal zu stellen. Ihr Ziel: Der Welt Frieden bringen. Es zeichnet sich jedoch schnell ab, dass dies, mit den falschen Methoden verfolgt, nur zu einer noch schlimmeren Spirale der Gewalt führen könnte … Epische, divers aufgestellte Fantasy mit einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte: „Die Töchter von Ilian“ stellt traditionelle Tolkien-Fantasy auf den Kopf und bringt frischen Wind ins Genre.
CN: Vergewaltigung, Transfeindlichkeit
Platzierung im Vormonat (2)
Charlie kauft Adam, einen der ersten künstlichen Menschen. Gemeinsam mit Miranda, seiner Nachbarin, auf die er ein Auge geworfen hat, will er die Entwicklung einer Maschine zu einer Persönlichkeit beobachten. Doch der Einzug von Adam in ihr Leben wirft grundlegende Fragen auf: Braucht man Biologie, um lieben zu können? Ist die Künstliche Intelligenz unserer wirren Welt gewachsen? Und sind wir nicht alle irgendwie nur Maschinen?
Platzierung im Vormonat (-)
Inmitten einer durch Klimawandel zerstörten Welt verteidigen Menschen ihre selbstgewählte “Insel” gegen alles und alle “Fremden”. Als plötzlich zwei rothaarige Kinder auftauchen, werden alle bisherigen Regeln in Frage gestellt – und die Ich-Erzählerin aus ihrer vermeintlich sicheren Existenz gerissen. Ein sehr aktuelles und sehr nachdenklich machendes Buch.
Platzierung im Vormonat (7)
„Das Institut“ von Stephen King ist nicht nur eine Hommage des Autors an die erfolgreiche Serie „Stranger Things“ – nein, man erkennt abermals sehr deutlich, dass King keine reine Unterhaltung liefern möchte, sondern dem Leser aufzeigt, dass der wahre Horror in der Wirklichkeit liegt und jeder davon betroffen sein kann. Sein Werk ist zwar gespickt mit parapsychologischen Begebenheiten, dennoch begegnen wir hier keinem „Monster“ als Gegenpart. Er führt uns den Wahnsinn eines geheimen Instituts vor Augen und schreckt dabei auch vor Vergleichen zu Konzentrationslagern nicht zurück. Fast eine klassische „Coming-Of-Age-Story“ – dennoch sind hier die Kinder nicht nur Opfer, sondern auch dazu gezwungen, ihrem eigenen Schicksal entgegen zu treten.
Abermals ein herausragendes Werk, welches bei manchem Leser sicherlich die persönliche Bestenliste neu durchrütteln wird.
Platzierung im Vormonat (-)
Vier Horrorschriftsteller*innen werden aus PR-Gründen an Halloween in ein verlassenes Spukhaus zu einem nächtlichen Interview geladen. Spannend fand ich dabei gerade nicht nur die neuinterpretierte Spukhaus-Thematik, sondern die vier sehr unterschiedlichen Horrorkonzeptionen der vier ebenfalls sehr individuell gestalteten Schriftsteller*innen, die das Genre in seiner Bandbreite theoretisch wie auch praktisch zum Erzählgegenstand von Kill Creek machen.
Platzierung im Vormonat (-)
Übersetzung: Astrid Finke, Heyne, 320 Seiten, broschiert, ET: 15. Juli 2019, 12,99 €.Buch kaufen bei
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Die Stadtplaner haben großen Einfluss im Amerika der Zukunft. Sie entscheiden welche Straßen, Viertel, Regionen Geld zur Modernisierung erhalten. Als ein Terroranschlag die Planungsbehörde erschüttert, wird Henry, der wohl unbeliebteste Mitarbeiter, mit der Aufklärung des Anschlags beauftragt. Ihm zur Seite steht das Hologramm einer exzentrischen KI, die sich selbst umprogrammiert hat, um betrunken werden zu können. Das alles kann nicht mehr chaotischer werden? Weit gefehlt!
Platzierung im Vormonat (-)
Zur Zeit von Tudor-Konigin Elisabeth herrscht parallel unter der Erde, in den Katakomben Londons, die Feenkönigin Invidiana. In den dreißig Jahren, seit Elizabeth ihren Thron bestieg, vermischte sich die Politik der Menschen und der Feen untrennbar miteinander, in geheimen Allianzen und skrupellosen Treuebrüchen. Großartige, historische Fantasy, mit viel Liebe zum Detail.
Platzierung im Vormonat (1)
Eine junge Frau, die gegen ihren Willen einem Mann versprochen wird, der in der eisigen Welt der Pol-Arche zu Hause ist. Eine fremde Welt voller Intrigen und Trugzauber und eine Heldin, die sich trotz aller Umstände zunehmend zu behaupten weiß.
Wem kann sie trauen?
Wer ist der Mann, an den sie verheiratet werden soll?
Was hat es mit all den Besonderheiten auf sich, die ihr so fremd sind?
Wird sie überleben???
Der erste Band der “Spiegelreisenden” ist der absolute Hammer! Ein Pageturner, in dem sich Dystopie, Fantasy und Jane-Austen-Roman auf allerbeste Weise verbinden!
Platzierung im Vormonat (8, 08/2019, Wiedereinstieg)
Die anrührendste Prosa der vergangenen Monate kommt von einem Autor, der eigentlich für die effektvolle Inszenierung des nackten (Kleinstadt-)Grauens bekannt ist. In der dem King´schen Dauerleser längst bekannten Kleinstadt Castle Rock spielt auch „Erhebung“, allerdings erzählt King diesmal statt von teuflischen Ladenbesitzern und tollwütigen Hunden von der zunächst schwierigen nachbarschaftlichen Beziehung eines mysteriöserweise an Gewicht verlierenden mittelalten weißen Mannes zu seinen lesbischen Nachbarinnen. Am Ende ist nicht nur der Protagonist um etliche Pfunde, sondern auch die Leserschaft um ein paar Tränen leichter.
Platzierung im Vormonat (8, 01/2019, Wiedereinstieg)
Im Minsk des Jahres 2044 – im chinesisch-russischen Unionsstaat – sind synthetische Drogen legalisiert: Nur der Konsum von “Mova” steht unter drakonischen Strafen. Mova – das belarussische Wort für Sprache – verspricht aber sensationelle Flashs – hervorgerufen durch das Lesen kleiner, zu Höchstpreisen gehandelter Zettel, auf denen Zeilen von Gedichten stehen. Die Idee, in den zukünftigen papierlosen Zeiten das Lesen von Gedichten als höchsten Lustgewinn in einem teilweise grotesken Zukunftsroman zu thematisieren, ist genial. Dass die Zitate aus zum ersten Mal ins Deutsche übersetzten Gedichten der belorussischen Literatur stammen, macht einen zusätzlichen Lesegewinn dieses im besten Sinne phantastischen Romans des belorussischen Autors aus.
Platzierung im Vormonat (-)
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