Das sind die besten phantastischen Romane der letzten 12 Monate. Jeden ersten Freitag im Monat stellen unabhängige Literaturkritiker*innen und Phantasten die besten Romane des Genres vor.
Platzierung im Vormonat (2)
Die junge Klarissa kehrt nach der Genesung von einer schweren Krankheit auf die Insel ihrer Kindheit zurück. Familienstrukturen, die sie hinter sich gelassen hatte, holen sie wieder ein. Gleichzeitig scheint die Realität des Insellebens in eine Traumsphäre abzugleiten, die von der Autorin als Spiegel von Klarissas Gefühls- und Gedankenwelt gestaltet wird. So entsteht ein magisch-realistischer Roman, der klischeefrei um ernste Lebensthemen wie Krankheit und Identität kreist. Darauf muss man sich einlassen, denn Köller kreiert damit ihr eigenes Genre – was ihr aber so überzeugend gelingt, dass man das Buch in einem Rutsch weglesen möchte. Ein Geheimtipp für anspruchsvolle Leser*innen!
Platzierung im Vormonat (5)
Addie fühlt sich in ihrem Leben gefangen und macht einen Deal mit dem Gott der Dunkelheit. Doch es dauert nicht lange bis Addie feststellt, dass sie nun zwar frei ist, aber auch Gefangene ihres eigenen, nun unsterblichen Lebens. Denn niemand erinnert sich mehr an sie, und alle Menschen vergessen sie, sobald sie den Blick von ihr abwenden. Also widmet sie sich den Künstlern, denn sie sind die einzigen, bei denen Erinnerungen die Zeit überdauern…
Platzierung im Vormonat (3)
Wien, jetzt und in der nahen Zukunft: Dämonen haben es noch nicht geschafft die Menschheit einzunehmen, schweben aber wie dunkle Wolken über dem Alltag. Unantastbare und Auserwählte spüren Menschen auf, die von Dämonen befallen wurden und eliminieren sie. “Sanguen Daemonis” folgt vier Figuren durch die Stadt und darüber hinaus, erzeugt durch asynchrone Kapitel Spannung und Emotionen und gehört eindeutig zu den Vorbildern, was queere Repräsentation angeht. Auch sonst sind die so unterschiedlichen Charaktere Balsam für die Seele in dieser düsteren Urban Fantasy.
Platzierung im Vormonat (6)
Seit Harry Potter weiß doch jeder, wie ein Zauberstab aussieht: Langer Stab und bei richiger Anwendung kommen Zauber raus. Nicht so bei Ross MacKenzies “Immernacht”! Hier funktionieren die Zauberstäbe wie Revolver, die Kammern werden mit Zaubern geladen und dann wird geschossen. Diese und viele andere Variationen altbekannter Motive hält die interessante Mischung aus Fantasy und Steam Punk bereit, in der die Geschichte von Larabelle Fox, einem Waisenkind, das sich mit Fundsachen aus der Kanalisation seinen Lebensunterhalt verdient, erzählt, denn Lara ist die letzte Magierin, die die Immernacht, ein urzeitlicher Dämon der Dunkelheit, besiegen kann.
Platzierung im Vormonat (8)
Oberflächlich betrachtet wäre Southern Gothic aufgrund seiner simplen Darstellung nicht unbedingt ein Anwärter für den Einzug in die Bestenliste. Grady Hendrix hat jedoch ein nahezu totes Genre durch einen geschickten Kniff zu neuem Leben erwacht: Im Gegensatz zur üblichen Vorgehensweise bei Vampirromanen legt er hier eine Hommage an die Mütter und Hausfrauen dieser Welt vor. Diese sind dafür zuständig, das aufkommende Grauen wahrzunehmen und sich ihm entgegenzustellen. Dies alles eingebettet in eine mehr als typisch konservativ zu nennende Umgebung mit Darbietung aller daraus zu entnehmenden Klischees. Somit eine erfrischend neu wirkende Umsetzung eines der ältesten Gruselgenres unserer Zeit.
Platzierung im Vormonat (9)
Dieser Roman entführt ins mittelalterliche China, in die Welt der Kung-Fu-Kämpfer, deren meisterliches Können phantastische Ausmaße annimmt. Es ist die Geschichte eines Jungen, der zwischen den Fronten kämpfender Dynastien geboren wird und den es an den Hof des aufsteigenden Dschingis Khan verschlägt. Seine Lehrer bringen ihm nicht nur alle erdenklichen Kung-Fu-Künste bei, sondern formen ihn auch zum Erfüllungsgehilfen einer tödlichen Wette. Actionreich und mit viel Liebe zum Detail erzählt der Roman ein mythisches China und knüpft ein Geflecht von Geschichten, in dem auch de Antagonisten erzählerisch zu ihrem Recht kommen.
Platzierung im Vormonat (3, März 2021)
Die drei Geschwister der Familie Owens entstammen einem uralten Hexengeschlecht. Die Leser*in wird über fast ihre gesamte Lebensspanne mit der immer unaufdringlichen Beschreibung ihrer magischen Fähigkeiten mitgenommen bei der alles bestimmenden Frage: Was bestimmt unser Leben? Die Vergangenheit, die Traditionen, die angeblich unumstößlichen Regeln – oder die Menschen, das Miteinander, das Zusammenhalten in tragische Situationen und das eigene Gefühl für richtig und falsch… Der sprachlich verzaubernde 1. Band lässt sehnsüchtig auf das Erscheinen des 2. Bandes erwarten!
Platzierung im Vormonat (-)
Bei diesem Buch handelt es sich um viel mehr als einen SF-Roman. Die Geschichte zeigt eine nur allzu realistische Zukunft der Menschheit auf der Erde. Als Utopie wird ein Neuanfang auf einem fernen Planeten geboten, aber der Weg dorthin ist weit und schwierig. Und wer garantiert, dass dort nicht die gleichen Fehler wiederholt werden? Eine Gruppe von 5 Frauen macht sich auf, um den bestmöglichen Neustart der Menschheit auf den Weg zu bringen. Aber wie groß dürfen die Opfer hierfür sein?
Platzierung im Vormonat (-)
Die Tierärztin Kris macht eine schwere Krise durch: Erst kürzlich ist ihr Mann verstorben. Nun wagt sie mit ihrer Tochter Sadie einen Neuanfang im Ferienhaus ihrer Eltern. Doch das Haus am Lost Lake birgt mehr als nur alte Erinnerungen: Die kleine Sadie findet schon bald eine unheimliche vermeintlich imaginäre Freundin namens Violet, von deren realer Existenz auch Kris sich nach und nach überzeugen lässt … Scott Thomas, der bereits mit dem Vorgängerroman “Kill Creek” bewiesen hat, dass er die Regeln des Grusel-Genres glänzend beherrscht, sorgt auch mit “Violet” erfolgreich für Gänsehaut.
Platzierung im Vormonat (-)
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