Das sind die besten phantastischen Romane der letzten 12 Monate. Jeden ersten Freitag im Monat stellen unabhängige Literaturkritiker*innen und Phantast*innen die besten Romane des Genres vor.
Platzierung im Vormonat (1)
Die Tierärztin Kris macht eine schwere Krise durch: Erst kürzlich ist ihr Mann verstorben. Nun wagt sie mit ihrer Tochter Sadie einen Neuanfang im Ferienhaus ihrer Eltern. Doch das Haus am Lost Lake birgt mehr als nur alte Erinnerungen: Die kleine Sadie findet schon bald eine unheimliche vermeintlich imaginäre Freundin namens Violet, von deren realer Existenz auch Kris sich nach und nach überzeugen lässt … Scott Thomas, der bereits mit dem Vorgängerroman “Kill Creek” bewiesen hat, dass er die Regeln des Grusel-Genres glänzend beherrscht, sorgt auch mit “Violet” erfolgreich für Gänsehaut.
Platzierung im Vormonat (10)
Wetterhexen, Donnerdrachen, Klimawandel, Liebesgeschichte – diese Kombination klingt zunächst nicht sehr seriös und vielversprechend: Doch der Autorin gelingt es (wieder einmal) dank ihrer zwar bilderreichen, aber nie verschnörkelten Sprache, die realen Auswüchse des Klimawandels in wunderbaren Fantasybildern aufgehen zu lassen. Auch die Persönlichkeiten der Protagonisten, hier vor allem der spröden 16jährigen Robin und ihres männlichen Gegenparts Aaron, sind in sich schlüssig und nie driftet die Beziehung zwischen den Beiden ins Kitschige ab.
Platzierung im Vormonat (-)
Addie fühlt sich in ihrem Leben gefangen und macht einen Deal mit dem Gott der Dunkelheit. Doch es dauert nicht lange bis Addie feststellt, dass sie nun zwar frei ist, aber auch Gefangene ihres eigenen, nun unsterblichen Lebens. Denn niemand erinnert sich mehr an sie, und alle Menschen vergessen sie, sobald sie den Blick von ihr abwenden. Also widmet sie sich den Künstlern, denn sie sind die einzigen, bei denen Erinnerungen die Zeit überdauern…
Platzierung im Vormonat (3)
Oberflächlich betrachtet wäre Southern Gothic aufgrund seiner simplen Darstellung nicht unbedingt ein Anwärter für den Einzug in die Bestenliste. Grady Hendrix hat jedoch ein nahezu totes Genre durch einen geschickten Kniff zu neuem Leben erwacht: Im Gegensatz zur üblichen Vorgehensweise bei Vampirromanen legt er hier eine Hommage an die Mütter und Hausfrauen dieser Welt vor. Diese sind dafür zuständig, das aufkommende Grauen wahrzunehmen und sich ihm entgegenzustellen. Dies alles eingebettet in eine mehr als typisch konservativ zu nennende Umgebung mit Darbietung aller daraus zu entnehmenden Klischees. Somit eine erfrischend neu wirkende Umsetzung eines der ältesten Gruselgenres unserer Zeit.
Platzierung im Vormonat (6)
Die drei Geschwister der Familie Owens entstammen einem uralten Hexengeschlecht. Die Leser*in wird über fast ihre gesamte Lebensspanne mit der immer unaufdringlichen Beschreibung ihrer magischen Fähigkeiten mitgenommen bei der alles bestimmenden Frage: Was bestimmt unser Leben? Die Vergangenheit, die Traditionen, die angeblich unumstößlichen Regeln – oder die Menschen, das Miteinander, das Zusammenhalten in tragische Situationen und das eigene Gefühl für richtig und falsch… Der sprachlich verzaubernde 1. Band lässt sehnsüchtig auf das Erscheinen des 2. Bandes erwarten!
Platzierung im Vormonat (8)
Bei diesem Buch handelt es sich um viel mehr als einen SF-Roman. Die Geschichte zeigt eine nur allzu realistische Zukunft der Menschheit auf der Erde. Als Utopie wird ein Neuanfang auf einem fernen Planeten geboten, aber der Weg dorthin ist weit und schwierig. Und wer garantiert, dass dort nicht die gleichen Fehler wiederholt werden? Eine Gruppe von 5 Frauen macht sich auf, um den bestmöglichen Neustart der Menschheit auf den Weg zu bringen. Aber wie groß dürfen die Opfer hierfür sein?
Platzierung im Vormonat (9)
Sarah Stoffers neuer Steampunk-Titel “Berlin: Magische Knochen” führt das fort, was in sierem ersten Roman rund um ein Berlin, das in der weiten Zukunft am Meer liegt, so gut war: Diverse Charaktere, geschickt vermische Elemente von Spannung, (queerer) Romantik, Freundschaft, Steampunk, Fantasy und, ganz neu, auch Nekromantie. Das erste Buch “Rostiges Herz” war schon im Frühsommer 2019 auf der Phantastik-Bestenliste, “Magische Knochen” ist sogar noch besser geworden. Mathilda und Fidelio sind auch hier wieder die Hauptfiguren, beide zieht es jetzt jedoch aus Berlin heraus – den einen auf der Flucht vor Verpflichtungen, die andere auf der Suche nach ihrer Geliebten. Beide Romane teilen sich zwar Setting und Charaktere, können aber unabhängig voneinander gelesen werden.
Platzierung im Vormonat (-)
Nach einem Einbruch tauchen drei Kleinkriminelle in einem leerstehenden Geschäft unter – und bekommen den Schrecken ihres Lebens: die mitternächtliche Straße ist menschenleer und dennoch werden Briefe eingeworfen, die eindeutig aus der Vergangenheit stammen. Was hat es mit dem Gebäude auf sich, das so offensichtlich den Gesetzen von Zeit und Raum widersteht, und was ist aus dem alten Herrn Namiya geworden, der es sich offenbar zur Lebensaufgabe gemacht hat, Menschen, die nicht weiterwissen, Ratschläge zu erteilen? Der japanische Krimiautor Keigo Higashino zeichnet in diesem minimalistischen Zeitreiseroman ein gefühlvolles Portrait großer Entscheidungen und ihrer Konsequenzen.
Platzierung im Vormonat (-)
Gleich dem Italo Western ein Vertreter einer dunkleren, “schmutzigeren” Fantasy mit Held*innen, die man nicht unbedingt mögen muss, voller Narben und Kanten. Sal Kakophonie befindet sich auf einem Rachefeldzug, der sie mit ihrem magischen Revolver namens Kakophon und ihrem Schwert Jeff Jagd auf Magier machen lässt. Ihre “schnoddrrige” Art macht sie zu einer markanten Erzählstimme mit einer interessanten Erzählstimme
Platzierung im Vormonat (-)
Schreibe einen Kommentar